Die Spätromantik im Kontext ihrer Zeit
Stell dir vor, du lebst im 19. Jahrhundert: Überall entstehen Fabriken, die Städte werden dreckig und laut, und viele Menschen leben in Armut. Genau in dieser deprimierenden Zeit entwickelten Künstler ein neues Lebensgefühl - die Romantik wurde zum Gegenpol der kalten Industrialisierung.
Die Spätromantik war geprägt von wichtigen historischen Ereignissen wie der Französischen Revolution und dem Sieg über Napoleon. Künstler suchten Zuflucht in Fantasie- und Traumwelten, verklärten das Mittelalter und wandten sich der Natur zu.
Besonders revolutionär war die Universalpoesie - Literatur sollte frei von starren Regeln sein. Dieses Prinzip übertrugen Komponisten auch auf ihre Musik und sprengten alle bisherigen Grenzen.
Das Orchester explodierte regelrecht: Während in der Klassik 30 Musiker ausreichten, brauchte man in der Spätromantik bis zu 120 Musiker. Gustav Mahlers 8. Sinfonie wird nicht umsonst "Sinfonie der Tausend" genannt - bei der Uraufführung 1910 wirkten über 1000 Musiker mit!
Krass, oder? Manchmal saßen mehr Musiker auf der Bühne als Zuschauer im Saal!