Funktionsscharen verstehen und analysieren
Funktionsscharen enthalten mindestens einen Parameter (meist "a"), der verschiedene Werte annehmen kann. Dadurch entstehen unendlich viele Funktionen mit ähnlichen Eigenschaften - wie bei f_a(x) = 2x + a, wo nur die Verschiebung auf der y-Achse variiert.
Die Untersuchung läuft systematisch ab: Zuerst bestimmst du die Nullstellen mit der pq-Formel. Bei f_a(x) = x² + 2ax - 1 erhältst du x₁,₂ = -a ± √a2+1 - die Nullstellen hängen also vom Parameter a ab!
Für die Extremstellen bildest du die erste Ableitung und setzt sie gleich null. Das Besondere: Auch hier beeinflusst der Parameter das Ergebnis. Bei unserem Beispiel liegt die Extremstelle bei x = -a, verschiebt sich also mit dem Parameter.
Merke dir: Je nach Parameterwert können Funktionen unterschiedlich viele Nullstellen haben - das hängt von der Diskriminante ab!
Die Fallunterscheidung wird wichtig, wenn die Diskriminante D = a² - 2 verschiedene Vorzeichen hat. Für a > √2 oder a < -√2 gibt es zwei Nullstellen, für -√2 < a < √2 keine reellen Nullstellen.
Ortslinien der besonderen Punkte
Alle Extrempunkte einer Funktionsschar liegen auf einer Ortslinie - das ist eine Art "Spur", die diese Punkte hinterlassen. Du berechnest sie, indem du den x-Wert nach dem Parameter auflöst und in den y-Wert einsetzt.
Konkret: Wenn x_E = -a ist, dann folgt a = -x. Setzt du das in y_E = -3a² - 1 ein, erhältst du die Ortslinie O(x) = -3x² - 1. Diese Parabel verbindet alle möglichen Extrempunkte!
Das gleiche Prinzip funktioniert auch für Wendepunkte. Deren Ortslinie findest du genauso: Parameter eliminieren und die entstehende Kurve bestimmen.
Tipp: Ortslinien helfen dir, das Verhalten der ganzen Funktionsschar zu visualisieren - sie zeigen, wo sich die wichtigen Punkte "bewegen"!