Beispielanalyse: "Die Loreley" von Liszt
Liszts Vertonung der "Loreley" zeigt perfekt, wie Musik Text zum Leben erweckt. Bei "eine wundersame" sorgen viele Versetzungszeichen und Viertel-Noten im Klavier für eine geheimnisvolle, ruhige Stimmung.
"Gewalte Melodei" wird richtig dramatisch: crescendo, Textwiederholung, lange Notenwerte und ein immer größerer Ambitus im Klavier steigern sich von f bis ff. Das Klavier "singt" hier fast mit der Stimme mit.
Der Stimmungswechsel zu "traurig" ist genial umgesetzt: decrescendo, piano-Dynamik, absteigende Tonhöhen (wie Seufzen) und dominierende Moll-Dreiklänge im mittleren Ambitus. Bei "ruhig fließt der Rhein" beruhigt sich alles durch längere Notenwerte.
Das dramatische Finale "Wellen verschlingen" nutzt alle Register: fortissimo, wellenförmige Begleitung im Klavier (♪♪) die absteigend/sinkend wirkt, Tremolo für Unruhe und chromatisch absteigende Melodielinien für den Untergang.
Analyse-Trick: Hör dir das Stück an und verfolge dabei den Text - so verstehst du sofort die Wort-Ton-Beziehungen!