Schirachs Gebrauchspädagogik und Adornos Gegenentwurf
Baldur von Schirach, Reichsjugendführer der NSDAP, entwickelte eine "Gebrauchspädagogik" aus fünf Elementen: Erlebnis, Vorbild, Kameradschaft, Ehre und Dienst. Durch Aufmärsche mit kultischer Musik und Rituale wurden positive Erlebnisse produziert, die nationale Zugehörigkeit emotional verankerten.
Nach 1945 entwickelte Theodor W. Adorno seine "Erziehung nach Auschwitz" als Gegenprogramm. Seine zentrale Forderung: "Dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung." Er forderte Erziehung zur emotionalen Wärme, Reflexionsfähigkeit und Autonomie.
Adornos vier Hauptforderungen: Erziehung zur Wärme, Kraft zur Reflexion, Autonomie und Selbstbestimmung sowie die Fähigkeit zum Nicht-Mitmachen. Angst darf nicht verdrängt, Autorität und blinder Gehorsam müssen vermieden werden.
Fazit: Adornos Ansatz zielt darauf ab, mündige Bürger zu erziehen, die Manipulation erkennen und Widerstand leisten können.