Erziehung in der NS-Zeit
Stell dir vor, der Staat mischt sich in jeden Winkel deines Lebens ein - genau das passierte in der Nazi-Zeit. Die drei Erziehungsinstanzen Familie, Schule und Hitlerjugend sollten junge Menschen komplett formen.
In der Familie säten die Nazis bewusst Misstrauen zwischen Eltern und Kindern. Die Zeit zuhause wurde verkürzt, damit andere Institutionen mehr Einfluss bekommen konnten.
Die Schule wurde komplett umgekrempelt: Rassenkunde sollte "wertvolle" von "unwertigen" Menschen unterscheiden. Statt kritisch zu denken, standen körperliche Fitness und politische Gehirnwäsche im Mittelpunkt.
Ab 1939 war die Hitlerjugend (HJ) bzw. der Bund Deutscher Mädel (BDM) Pflicht. Der Leitspruch "Du bist nichts, dein Volk ist alles" zeigt, wie Individualität zerstört wurde. Jungen wurden auf den Soldatenberuf vorbereitet, Mädchen auf die Rolle als Mutter und Hausfrau.
Merke: Die NS-Erziehung zielte darauf ab, eigenständiges Denken zu verhindern und gehorsame Untertanen zu schaffen.
Die vier Grundprinzipien der NS-Erziehung waren das Rassenprinzip (Deutschen als "Herrenrasse"), das Kampfprinzip (Militarisierung des Alltags), das Gemeinschaftsprinzip (Unterdrückung der Individualität) und das Führerprinzip (blinder Gehorsam gegenüber Autoritäten).
Die Ziele waren klar: körperliche Fitness, emotionale Härte, Gehorsamkeit und Kampfbereitschaft. Wissenschaftliche Bildung kam erst an dritter Stelle - nach Körper und "Charakter". Das System nutzte geschickt Anreize wie Uniformen, Abenteuer und Eliteschulen, um Jugendliche zu ködern.