Sigmund Freud und seine Psychoanalyse
Stell dir vor, du wärst nicht wirklich der Chef in deinem eigenen Kopf – genau das behauptete Sigmund Freud (1856 geboren). Er war davon überzeugt, dass unbewusste Prozesse unser Handeln viel mehr steuern, als wir denken.
Freud entwickelte das Schichtenmodell der Psyche mit drei Ebenen: Das Bewusste umfasst alles, was du gerade denkst und fühlst. Das Vorbewusste sind Dinge, an die du dich leicht erinnern kannst, wenn du willst. Das Unbewusste hingegen enthält verdrängte Wünsche und Ängste, die nur schwer zugänglich sind.
Besonders interessant wird es beim Instanzenmodell: Das ES will nur Spaß und Triebbefriedigung (Lustprinzip), das Über-ICH ist dein moralisches Gewissen, und das ICH muss zwischen beiden vermitteln. Wie ein Schiedsrichter versucht das ICH, einen Kompromiss zu finden.
Merke dir: Nach Freud ist der Mensch "nicht Herr im eigenen Haus" – unbewusste Kräfte beeinflussen dein Verhalten mehr, als dir bewusst ist!
Die Triebtheorie erklärt menschliches Verhalten durch den Konflikt zwischen Lebenstrieb (Libido) und Todestrieb (Destrudo). Deine Charakterzüge entstehen aus der Mischung von triebhaften Wünschen und gesellschaftlichen Verboten.
Wenn Konflikte zu stark werden, greifen Abwehrmechanismen ein: Verdrängung schiebt unangenehme Gefühle ins Unbewusste, Projektion überträgt eigene Schwächen auf andere, Verleugnung leugnet Probleme, und Rationalisierung sucht vernünftige Ausreden für irrationales Verhalten.