Zeitzeugenbericht: Leben in der Hitler-Jugend
Schon vor dem offiziellen Beitritt zur Hitler-Jugend (HJ) mit 10 Jahren waren Kinder im NS-System eingespannt. Sie sammelten Altpapier und Metall, bastelten Spielzeug und führten politische Theaterstücke auf - alles unter dem Motto "Du bist nichts, dein Volk ist alles!"
Der Ordnungsdienst dominierte den Alltag der Pimpfe: endloses militärisches Exerzieren mit "Stillgestanden", "Links um", "Rechts um". Zwölfjährige Hordenführer brüllten zehnjährige Kinder zusammen und jagten sie über Schulhöfe. Kleinste Vergehen wurden sofort mit Strafexerzieren bestraft.
Die Schikane hatte System: Härte und blinder Gehorsam sollten von Kindesbeinen an eingedrillt werden. Bei Kommandos wie "Hinlegen" mussten sich die Kinder mit bloßen Knien in Schlacken werfen, bei Liegestützen wurde die Nase in den Sand gedrückt.
Wichtig zu wissen: Das Belohnungssystem funktionierte perfekt - wer sich durch Disziplin und Härte auszeichnete, wurde befördert und durfte selbst kommandieren, was viele Kinder motivierte durchzuhalten.