Kriegsformen, Terrorismus und Frieden
Alte Kriege zwischen regulären Armeen gehören weitgehend der Vergangenheit an. Neue Kriege sind meist innerstaatlich, hängen mit Staatszerfall zusammen und betreffen Zivilisten stärker. Völkerrechtsinstrumente greifen hier oft nicht mehr - ein echtes Problem für die internationale Gemeinschaft.
Terrorismus ist politisch motivierte Gewalt gegen Zivilisten mit dem Ziel, eine Botschaft zu übermitteln. Die verschiedenen Formen reichen von sozialrevolutionär bis religiös fundamentalistisch. Wichtig: Opfer und eigentliche Adressaten der Botschaft sind nicht identisch.
Die Bekämpfung erfordert mehr als Militär: Sozialpolitik, interkultureller Dialog, Stärkung des internationalen Rechts und juristische Ahndung. Reine Gewalt gegen Gewalt funktioniert meist nicht.
Das zivilisatorische Hexagon zeigt sechs Bedingungen für dauerhaften Frieden: Gewaltenmonopol, Rechtsstaatlichkeit, demokratische Prinzipien, soziale Gerechtigkeit, Konfliktkultur sowie Interdependenz und Affektkontrolle. Alle sechs müssen zusammenwirken.
Staatlichkeit hat vier Dimensionen: Sicherheit nach innen/außen, Legitimität, Wohlfahrt und Durchsetzungsfähigkeit. Versagt ein Staat in diesen Bereichen, entstehen fragile Staaten bis hin zu Failed States.
Realität check: Die meisten heutigen Konflikte entstehen durch staatliches Versagen, nicht durch Großmachtpolitik!