Theorien der internationalen Politik
Drei große Theorien erklären, warum Staaten so handeln, wie sie handeln. Der Realismus sagt: Staaten sind egoistisch und kämpfen permanent um Macht, weil sie in einer anarchischen Welt überleben müssen. Das Sicherheitsdilemma bestimmt alles.
Der Institutionalismus ist optimistischer: Durch wirtschaftliche Verflechtung (Interdependenz) und internationale Organisationen können Staaten kooperieren. Militärische Gewalt wird weniger nützlich, wenn alle voneinander abhängig sind. Die Anarchie bleibt, wird aber "zivilisiert".
Der Konstruktivismus geht noch weiter: Staaten können gemeinsame Kulturen und Werte entwickeln. Dann orientieren sie sich an Freundschaft statt an Machtkonkurrenz. Die Probleme der Anarchie können theoretisch komplett überwunden werden - zwischen Freunden gibt's halt weniger Streit.
Für deine Urteilsbildung solltest du immer verschiedene Perspektiven berücksichtigen: die individuelle Sicht einzelner Staaten, die öffentliche Meinung internationaler Organisationen und die systemische Perspektive auf ganze Bereiche.
Tipp: Keine Theorie erklärt alles perfekt - in der Realität mischen sich alle drei Ansätze!