Erziehungsempfehlungen - Ein starkes ICH entwickeln
Für die Erziehung bedeutet Freuds Theorie: Das Ziel ist ein starkes ICH, das zwischen ES und ÜBER-ICH vermitteln kann. Eine enge emotionale Bindung ist dafür fundamental - sie sollte Nähe, Fürsorge und gleichzeitig Explorationsmöglichkeiten bieten.
Autoritäre und überbehütende Erziehungsstile bauen ein zu starkes ÜBER-ICH auf - zu viele Gebote und Verbote machen Kinder später überkontrolliert. Laissez-faire und vernachlässigende Stile führen zu einem zu schwachen ÜBER-ICH, wodurch die ES-Ansprüche maßlos werden können.
Ein starkes ICH entwickelt sich, wenn kindliche Neugierde gefördert wird, angemessene Triebbefriedigung stattfindet und notwendige, aber begründete Grenzen gesetzt werden. Das Kind braucht Freiräume für eigene Entscheidungen, aber auch die Sicherheit klarer, nicht willkürlicher Regeln.
Die kognitiven Fähigkeiten wie Sprache, Denken und Gedächtnis sowie motorische Möglichkeiten, Mut und Willenskraft stärken das ICH zusätzlich. Kritisches Denken und bewusste Auseinandersetzung mit der Realität sind ebenfalls wichtig.
Erziehungs-Tipp: Die Balance macht's - weder zu streng noch zu nachgiebig, sondern begründet und verlässlich.