Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung
Du kennst das bestimmt: Ein kleines Kind glaubt, dass der Mond ihm folgt, oder denkt, dass ein Teddy Hunger haben könnte. Piaget erklärt uns, warum das so ist und wie sich unser Denken von der Geburt bis ins Erwachsenenalter entwickelt.
Grundprinzipien: Piaget war Konstruktivist - das bedeutet, Kinder nehmen Wissen nicht passiv auf wie Schwämme, sondern bauen es aktiv auf. Sie experimentieren, probieren aus und konstruieren dabei ihr Weltbild. Dabei arbeiten sie mit Schemata (Denkmustern), die sie ständig anpassen.
Zwei wichtige Prozesse laufen dabei ab: Assimilation (neue Infos in bestehende Schemata einordnen) und Akkommodation (Schemata erweitern oder neue entwickeln). Wenn du zum Beispiel alle vierbeinigen Tiere "Wau-wau" nennst, aber dann lernst, dass Kühe "Muh" machen, passt du dein Schema an.
Die vier Entwicklungsstufen:
- Sensomotorisch 0−2Jahre: Von Reflexen zu ersten Werkzeugen, Entwicklung der Objektpermanenz
- Präoperational 2−7Jahre: Symbolisches Denken, Sprache, aber noch egozentrisch und "magisch"
- Konkret-operational 7−12Jahre: Logisches Denken mit konkreten Objekten, Reversibilität verstehen
- Formal-operational (ab 12 Jahre): Abstraktes, hypothetisches Denken entwickelt sich
💡 Merktipp: Jede Stufe baut auf der vorherigen auf - man kann keine überspringen!