Experimente und psychologische Phänomene
Psychologen haben clevere Experimente entwickelt, um Hilfeverhalten zu verstehen. Eine Experimentalanalyse folgt immer dem gleichen Schema: von der Fragestellung über die Hypothese bis zur Kritik - insgesamt 11 Schritte, die ihr für Klausuren kennen müsst.
Dabei unterscheidet ihr zwischen abhängigen Variablen (AV), die gemessen werden, und unabhängigen Variablen (UAV), die der Versuchsleiter gezielt verändert. Das ist das Grundprinzip jedes psychologischen Experiments.
Die berühmten Experimente von Darley und Latané haben zwei wichtige Phänomene entdeckt: Bei der pluralistischen Ignoranz Rauch−im−Labor−Experiment erkennen Menschen Notfälle nicht, weil niemand anderes reagiert. Bei der Verantwortungsdiffusion (simulierter epileptischer Anfall) sinkt die Hilfsbereitschaft, je mehr Zuschauer anwesend sind - jeder denkt, ein anderer wird schon helfen.
Praxis-Tipp: Das tragische Beispiel von Kitty Genovese zeigt, wie diese Phänomene im echten Leben funktionieren. Je mehr Leute zusehen, desto unwahrscheinlicher wird Hilfe - ein Paradox, das ihr verstehen solltet.