Psychosexuelle Entwicklung nach Freud
Die psychosexuelle Entwicklung nach Freud beschreibt, wie sich Kinder vom Säuglingsalter bis zum Jugendalter psychisch und sexuell entwickeln. Wichtig zu verstehen: Die kindliche Sexualität unterscheidet sich grundlegend von der eines Erwachsenen! Es geht vielmehr um Bedürfnisbefriedigung wie Nähe und das Kennenlernen des eigenen Körpers.
Freuds Phasenmodell umfasst fünf Entwicklungsstufen, die jedes Kind durchläuft: orale Phase, anale Phase, phallische Phase, Latenzperiode und genitale Phase. In der oralen Phase (Geburt bis ca. 1 Jahr) steht der Mund als erogene Zone im Mittelpunkt. Babys erkunden ihre Umwelt durch Saugen, Lecken und Beißen, was zur Entwicklung von Urvertrauen beiträgt.
In der analen Phase (2./3. Lebensjahr) verlagert sich der Fokus auf den Anus. Kinder erleben Lust durch Ausscheidung und Zurückhaltung und entwickeln erste Kontrollmechanismen. Hier bildet sich das "Ich" durch Auseinandersetzung mit der Realität. Die Reinlichkeitserziehung spielt eine zentrale Rolle und beeinflusst die spätere Persönlichkeitsentwicklung.
💡 Die Art, wie ein Kind die anale Phase durchlebt, kann weitreichende Folgen haben: Positive Erfahrungen fördern Selbstständigkeit und Teilen-Können, während negative Erlebnisse zu Eigenschaften wie extremer Ordentlichkeit oder Geiz führen können.