Freier Wille vs. Determinismus
Bist du wirklich frei in deinen Entscheidungen oder ist alles vorbestimmt? Diese Frage spaltet die Philosophie in zwei Lager. Determinismus bedeutet Fremdbestimmung durch soziale Herkunft, Erziehung, Gene oder sogar Gott.
B.F. Skinner vertritt den radikalen Determinismus: Jedes Verhalten wird durch vorherige Erfahrungen beeinflusst. Lohn und Strafe konditionieren uns wie Tiere - echte Freiheit ist nur eine Illusion. Wenn du mit Gewalt aufwächst, reagierst du entsprechend - ohne wirkliche Wahl.
Jean-Paul Sartre dagegen vertritt den Existenzialismus: Du bist "verurteilt, frei zu sein". Deine Existenz kommt vor deinem Wesen - du bestimmst selbst, wer du bist. In der Fähigkeit "Nein" zu sagen zeigt sich deine radikale Freiheit, aber auch radikale Verantwortung.
Die biblisch-theologische Sicht zeigt beide Seiten: In Genesis 3 ist der Mensch so frei, dass er sich sogar gegen Gott stellen kann. Beim Verrat des Judas wird klar - auch wenn etwas "geschrieben steht", trägt der Handelnde Verantwortung.
Denkanstoß: Neurowissenschaftler behaupten, dein Gehirn entscheidet bereits, bevor du bewusst wählst. Ist freier Wille dann nur Einbildung?