Gottebenbildlichkeit und Menschenwürde
Gottebenbildlichkeit bedeutet nicht, dass Gott wie ein Mensch aussieht - das würde gegen das Bilderverbot verstoßen. Vielmehr geht es um unsere Funktion als Gottes Stellvertreter auf der Erde. Wir stehen von allen Geschöpfen Gott am nächsten und können ihm "antworten".
Diese Ebenbildlichkeit hat krasse Konsequenzen: Sie begründet die Würde jedes Menschen. Das Grundgesetz (Artikel 1) sagt nicht umsonst "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Du hast Würde, weil du Mensch bist - nicht weil du sie dir verdient hast oder verlieren könntest.
Daraus ergibt sich auch der Schöpfungsauftrag: Wir sollen die Erde "bebauen und bewahren", für Gerechtigkeit sorgen und Schwächere schützen. Das ist kein Freibrief zur Ausbeutung, sondern ein Auftrag zur verantwortlichen Gestaltung.
Krass aber wahr: Unsere ganze Kultur mit ihren Menschenrechten basiert auf diesem biblischen Menschenbild!
Kritiker wie Rousseau und Hobbes sehen den Menschen ganz anders - aber beide Ansätze haben aus biblischer Sicht Schwächen, weil sie zu einseitig sind.