Wahrheitsansprüche der Religionen
Im religiösen Dialog gibt es drei wichtige Positionen zum Wahrheitsanspruch:
Der Exklusivismus behauptet, dass nur die eigene Religion richtig ist und Heil vermitteln kann. Alle anderen Religionen werden ausgeschlossen und als falsch betrachtet. Diese Position lässt keinen Raum für Dialog und gegenseitige Anerkennung.
Der Inklusivismus – die Position von Nostra Aetate – erkennt an, dass auch andere Religionen wertvolle Elemente enthalten können, die Heil vermitteln. Die eigene Religion wird aber weiterhin als überlegen betrachtet. Gute Elemente anderer Religionen können übernommen werden, wie etwa die "Goldene Regel" aus dem Buddhismus, die auch im Christentum ihren Platz hat.
Der Pluralismus geht davon aus, dass alle Religionen gleichwertig sind und sich ergänzen. Jede Religion verfügt über volle Heilsfähigkeit. Der positionelle Pluralismus modifiziert dies: Man konzentriert sich zunächst auf die eigene Religion, öffnet sich dann aber für den Dialog mit anderen.
🧩 Denk an die Religionen wie an verschiedene Fenster, die alle auf dieselbe Landschaft blicken – jedes zeigt einen anderen Ausschnitt der Wahrheit, aber keines kann das ganze Bild erfassen!