Vorindustrielle Phase in Deutschland
Die vorindustrielle Phase in Deutschland war geprägt von politischer Zersplitterung und wirtschaftlichen Hindernissen. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation bestand aus über 300 Territorien, was eine einheitliche Entwicklung erschwerte.
Definition: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war ein loser Staatenbund im Mitteleuropa, der von 962 bis 1806 existierte.
Gesellschaftlich herrschte eine absolutistische Ständegesellschaft mit starkem Adel und schwachem Bürgertum. Die feudalen Abhängigkeiten der Bauern (Leibeigenschaft) führten zu einem Mangel an Arbeitskräften in den Städten.
Highlight: Die Zersplitterung Deutschlands in viele Kleinstaaten behinderte die wirtschaftliche Entwicklung durch unterschiedliche Währungen, Maße und Zollsysteme.
Geographisch hatte Deutschland im Vergleich zu England Nachteile:
- Nur im Norden Zugang zum Meer
- Weniger nutzbare Wind- und Wasserkraft
- Schwerer abbaubare Rohstoffvorkommen in den Mittelgebirgen
Die Infrastruktur war schlecht ausgebaut, es gab kaum Kanäle und die Verkehrsstruktur war mangelhaft.
Wirtschaftlich herrschte der Merkantilismus vor, und das Zunftwesen behinderte Innovationen und freien Wettbewerb.
Vocabulary: Merkantilismus - eine Wirtschaftspolitik, die auf die Förderung des Exports und die Beschränkung des Imports abzielte, um die Staatskasse zu füllen.