Arten von Reflexen
Reflexe lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptkategorien einteilen: Eigenreflexe und Fremdreflexe. Der Unterschied liegt in ihrem Aufbau und ihrer Funktionsweise.
Eigenreflexe sind monosynaptische Reflexe, bei denen nur eine Synapse zwischen zwei Neuronen beteiligt ist. Ein klassisches Eigenreflex Beispiel ist der Patellarsehnenreflex (Knieschenreflex). Hier liegen Rezeptor und Effektor im selben Organ. Diese Reflexe zeichnen sich durch ihre schnelle Reaktionszeit aus, da der Reiz nur eine Synapse passieren muss.
Im Gegensatz dazu sind Fremdreflexe polysynaptische Reflexe mit mehr als zwei beteiligten Neuronen. Der Reflexbogen ist hier komplexer. Bei einem Fremdreflex Beispiel wie dem Lidschlussreflex befinden sich Rezeptor und Effektor in unterschiedlichen Organen. Der Fremdreflex Ablauf ist langsamer, da mehrere Synapsen passiert werden müssen.
💡 Merkhilfe: Denke beim Eigenreflex an "eigen" wie eigenständig - der Reflex bleibt im selben Organ. Der Fremdreflex hingegen verbindet "fremde" Organe miteinander.
Ein wichtiger Unterschied zwischen Eigenreflex und Fremdreflex ist ihre Anpassungsfähigkeit. Während Eigenreflexe keine Habituation (Gewöhnung) zeigen und immer gleich auslösbar sind, können sich polysynaptische Reflexe ermüden und durch Lernvorgänge wie klassische Konditionierung beeinflusst werden. Der Unterschied monosynaptischer polysynaptischer Reflex zeigt sich auch in Beispielen wie dem Pupillenreflex, Schluckreflex oder Würgreflex, die alle zu den Fremdreflexen zählen.