Arten von Reflexen
Wenn du dir in den Finger schneidest und reflexartig zurückzuckst, erlebst du einen anderen Reflextyp als beim Kniereflex beim Arztbesuch. Diese Unterschiede sind kein Zufall, sondern basieren auf verschiedenen neurologischen Mechanismen.
Eigenreflexe sind monosynaptische Reflexe, bei denen nur eine Synapse zwischen zwei Neuronen überbrückt wird. Ein klassisches Eigenreflex Beispiel ist der Patellarsehnenreflex (Kniesehnenreflex), den du vielleicht vom Arzt kennst. Hier befinden sich Rezeptor und Effektor im selben Organ und reagieren extrem schnell, da der Signalweg kurz ist.
Im Gegensatz dazu stehen Fremdreflexe, die polysynaptische Reflexe sind und mehrere Synapsen involvieren. Ein typisches Fremdreflex Beispiel ist der Lidschlussreflex beim Heranfliegen eines Objekts. Der Fremdreflex Ablauf ist komplexer, da Rezeptor und Effektor in unterschiedlichen Organen liegen und das Signal über mehrere Nervenzellen weitergeleitet wird.
💡 Wusstest du? Im Gegensatz zu Eigenreflexen können Fremdreflexe durch wiederholte Reize ermüden (Habituation) und sogar durch Lernvorgänge wie klassische Konditionierung verändert werden!
Während der Reflexbogen bei Eigenreflexen immer gleich reagiert und nicht durch Lernen beeinflusst werden kann, sind Fremdreflexe formbar. Weitere polysynaptische Reflex Beispiele sind der Pupillenreflex, Schluckreflex und Würgreflex – alles Schutzmechanismen, die zwar langsamer als Eigenreflexe, aber dafür anpassungsfähiger sind.