Zellzyklus, Krebs und Alterungsprozesse
Stammzellen haben die Fähigkeit, sich zu verschiedenen Zelltypen zu differenzieren. Mit fortschreitender Entwicklung nimmt ihr Potenzial zur Differenzierung ab. Man unterscheidet zwischen embryonalen und adulten Stammzellen, die unterschiedliche Differenzierungspotenziale aufweisen.
Krebs ist durch unkontrolliertes Zellwachstum und invasives Verhalten gekennzeichnet. Zwei wichtige Gengruppen spielen dabei eine Rolle: Tumorsuppressorgene wie p53, die normalerweise das Zellwachstum hemmen, und Proto-Onkogene wie Ras, die das Zellwachstum fördern. Mutationen in diesen Genen können zur Entartung der Zelle führen.
Bei Proto-Onkogenen reicht eine Mutation in einem Allel aus, um ein Onkogen zu erzeugen, während bei Tumorsuppressorgenen beide Allele betroffen sein müssen. Karzinogene Einflüsse wie bestimmte Chemikalien oder Strahlung können diese Mutationen begünstigen.
Das Altern ist ein natürlicher Prozess, bei dem sich Schäden in Molekülen ansammeln. Ein wichtiger Faktor ist die Verkürzung der Telomere, die die Chromosomenenden stabilisieren. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer, was schließlich zum Zellalterungsprozess beiträgt. Freie Radikale können zudem Membranlipide, Enzyme und die mitochondriale DNA schädigen.
Verschiedene Faktoren können den Alterungsprozess beeinflussen. Negativ wirken viele Sauerstoffradikale, psychischer Stress und einfach ungesättigte Fettsäuren. Positiv wirken Antioxidantien, Sport, ausgewogene Ernährung und eine hohe Vitamin-D-Konzentration.
Wusstest du? Die Telomerase, ein Enzym, das Telomer-DNA nachsynthetisieren kann, ist in Stammzellen und Krebszellen aktiv. Dies erklärt teilweise, warum Krebszellen sich unbegrenzt teilen können, während normale Körperzellen nach einer bestimmten Anzahl von Teilungen absterben.