Stress verstehen: Definition und die zwei Stresssysteme
Stell dir vor, du siehst plötzlich einen Hund auf dich zurennen oder merkst, dass du deine Klausur total vergessen hast. Stress ist die psychophysische Belastung, die dein Körper in solchen Momenten durchlebt. Man unterscheidet zwischen positivem Stress (Eustress) - wie vor einem Konzert - und negativem Stress (Dystress) - wie bei Mobbing.
Dein Körper reagiert auf Stress mit zwei verschiedenen Systemen. Das Kurzzeitstresssystem springt an, wenn du sofort reagieren musst. Über deine Sinnesorgane nimmt der Hypothalamus die Gefahr wahr und aktiviert den Sympathikus. Dieser stimuliert das Nebennierenmark, welches Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet.
Das Fight-or-Flight-Syndrom sorgt dafür, dass du blitzschnell reagieren kannst: Dein Herz schlägt schneller, deine Muskeln werden besser durchblutet, unwichtige Körperfunktionen werden abgeschaltet. Nach der Gefahr übernimmt der Parasympathikus und leitet die Erholungsphase ein.
Bei längerfristigem Stress wie Prüfungsangst oder Problemen zu Hause arbeitet das Langzeitstresssystem. Der Hypothalamus schüttet CRF aus, was die Hypophyse zur Bildung von ACTH anregt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass Cortisol freigesetzt wird - ein Stresshormon, das die Adrenalinwirkung verstärkt, aber bei Dauerbelastung gesundheitsschädlich werden kann.
Merke dir: Kurzzeitstress rettet dich, Langzeitstress schadet dir!