Das Gleichgewicht stellt sich ein
Jetzt wird's spannend: Mit jedem Kalium-Ion, das die Zelle verlässt, verschwindet auch eine positive Ladung. Das Zellinnere wird dadurch immer negativer geladen im Vergleich zum Außenbereich.
Diese Ladungstrennung erzeugt eine elektrische Kraft, die den K⁺-Ionen entgegenwirkt. Während der chemische Gradient sie nach außen drängt, zieht die elektrische Kraft sie zurück ins negativ geladene Zellinnere. Das Ruhepotential entsteht genau dann, wenn beide Kräfte gleich stark sind.
Aber Achtung: Auch Chlorid-Ionen wollen wegen des chemischen Gradienten in die Zelle, und Natrium-Ionen sickern durch kleine Leckströme hinein. Diese Störungen würden das Potential allmählich zerstören.
Hier kommt die Natrium-Kalium-Pumpe ins Spiel: Sie pumpt unter Energieverbrauch ständig 3 Na⁺-Ionen raus und 2 K⁺-Ionen rein. So bleibt das Ruhepotential von etwa -70mV stabil erhalten.
Klausurtipp: Die 3:2-Regel der Na⁺-K⁺-Pumpe ist prüfungsrelevant und erklärt, warum die Zelle negativ bleibt!