Morphologie und Anatomie als Evolutionsbelege
Homologie und Analogie sind zentrale Konzepte zum Verständnis der Evolution. Homologe Merkmale haben den gleichen Grundbauplan, auch wenn sie äußerlich unterschiedlich aussehen - wie die Vordergliedmaßen von Säugetieren. Sie entstehen durch divergente Entwicklung aus gemeinsamen Vorfahren.
Analoge Merkmale haben ähnliche Funktionen, aber unterschiedliche Grundstrukturen - wie die Grabwerkzeuge von Maulwurf und Maulwurfsgrille. Sie entstehen durch konvergente Entwicklung, also unabhängige Anpassung an ähnliche Umweltbedingungen.
Die Homologiekriterien helfen bei der Unterscheidung: Das Kriterium der Lage prüft die Position im Körper, das Kriterium der spezifischen Qualität vergleicht komplexe Einzelmerkmale, und das Kriterium der Kontinuität sucht nach Zwischenformen in der Entwicklung.
Rudimente sind besonders überzeugende Evolutionsbelege: Das Steißbein als Rest des Affenschwanzes, zurückgebildete Schwimmhäute, die winzigen Augen des Maulwurfs oder die Reste von Hintergliedmaßen bei Blindschleichen zeigen, dass Organe verschwinden können, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
Diese morphologischen Befunde beweisen Verwandtschaft und zeigen, wie sich Arten durch Anpassung an ihre Umwelt entwickeln.
💡 Eselsbrücke: Homolog = gleicher Ursprung, analog = gleiche Funktion!