Lichtverhältnisse und Algenvielfalt im Meer
Stell dir vor: In fast kompletter Dunkelheit, 274 Meter unter der Meeresoberfläche, wachsen noch Pflanzen! Das klingt unmöglich, ist aber Realität.
Das Lichtspektrum verändert sich dramatisch mit der Meerestiefe. Während an der Oberfläche das komplette sichtbare Licht 380−750nm verfügbar ist, dringt in 250 Meter Tiefe nur noch blaues bis grünes Licht 450−525nm durch. Rotes Licht wird schon bei 25 Metern fast komplett absorbiert.
Grünalgen haben ein Problem: Sie besitzen nur Chlorophyll a und b, die hauptsächlich rotes und blaues Licht absorbieren. Zwischen diesen Bereichen klafft die sogenannte "Grünlücke" - genau das Licht, das am tiefsten ins Wasser eindringt, können sie nicht nutzen!
Rotalgen sind die Gewinner der Tiefe. Ihre zusätzlichen Pigmente Phycocyanin und Phycoerythrin schließen diese Grünlücke perfekt. Sie können das schwache bläulich-grüne Licht in extremen Tiefen noch effizient für die Fotosynthese nutzen.
Merke: Die Pigmentausstattung entscheidet über den Lebensraum - Anpassung ist alles!