Lotka-Volterra-Regeln
Stell dir vor, du beobachtest Hasen und Füchse in einem Wald über mehrere Jahre - dabei würdest du ein faszinierendes Muster entdecken! Die erste Volterra-Regel erklärt, dass beide Populationen in regelmäßigen Wellen auf und ab schwanken. Wichtig dabei: Die Räuberpopulation hinkt der Beutepopulation immer hinterher.
Die zweite Volterra-Regel zeigt, dass jede Population um einen festen Mittelwert pendelt, solange sich die Umweltbedingungen nicht ändern. Logischerweise gibt es dabei immer weniger Räuber als Beutetiere - schließlich braucht ein Fuchs mehrere Hasen zum Überleben.
Bei der dritten Volterra-Regel wird's richtig interessant: Wenn beide Populationen gleichzeitig stark dezimiert werden (durch Krankheiten oder Katastrophen), erholt sich die Beutepopulation deutlich schneller. Das macht Sinn, denn ohne viele Räuber können sich die Beutetiere ungestört vermehren.
Merktipp: Denk an ein Pendel - die Populationen schwingen ständig hin und her, aber die Räuber sind immer einen Schritt hinter der Beute!
Grenzen der Regeln
In der Realität funktioniert's leider nicht so einfach wie im Lehrbuch. Die Lotka-Volterra-Regeln berücksichtigen nämlich viele wichtige Faktoren nicht: Klimawandel, Krankheiten, menschliche Eingriffe oder Konkurrenz innerhalb der eigenen Art können alles durcheinanderbringen.
Außerdem jagt in der Natur kein Räuber nur eine einzige Beuteart, und jedes Beutetier hat mehrere natürliche Feinde. Diese komplexen Nahrungsnetze machen Vorhersagen deutlich schwieriger als die vereinfachten Modelle vermuten lassen.