EPSPs im Vergleich zu Aktionspotentialen
EPSPs und Aktionspotentiale unterscheiden sich fundamental in ihren Eigenschaften. Während Aktionspotentiale dem Alles-oder-Nichts-Prinzip folgen und immer die gleiche Amplitude haben, sind EPSPs graduiert und hängen in ihrer Stärke von der Ausgangserregung ab.
Aktionspotentiale breiten sich aktiv unter Erhalt ihrer Amplitude aus und haben eine konstante Dauer von etwa 4 ms. EPSPs dagegen breiten sich elektrotonisch ("kriechend") unter Abschwächung aus und können zwischen 40 und 4000 ms andauern. Während Aktionspotentiale frequenzmoduliert sind, werden EPSPs amplitudenmoduliert.
Ein wichtiger Unterschied ist auch die Auslöseschwelle: Aktionspotentiale benötigen diese, EPSPs nicht. Zudem besitzen Aktionspotentiale eine Refraktärzeit, in der kein neues Aktionspotential ausgelöst werden kann - eine Eigenschaft, die EPSPs fehlt.
🔬 Pharmaka können die neuronale Signalübertragung gezielt beeinflussen. Manche Substanzen öffnen Natriumkanäle und erzeugen eine Dauerdepolarisation, während andere als Hemmstoffe wirken und mit Transmittern konkurrieren.
Pharmakologisch lässt sich die Signalübertragung beeinflussen: Substanz S kann eine Dauerdepolarisation durch permanente Öffnung der Natriumkanäle bewirken. Pharmakon P wirkt hingegen als kompetitiver Hemmstoff an den Rezeptoren. Interessanterweise können sich bestimmte Pharmaka P+N in ihrer Wirkung gegenseitig aufheben, was auf denselben Wirkmechanismus hindeutet.