Toleranzkurve - Wie Lebewesen auf Umweltfaktoren reagieren
Stell dir vor, du könntest messen, wie wohl sich ein Tier bei verschiedenen Temperaturen fühlt - genau das macht die Toleranzkurve! Sie zeigt grafisch, bei welchen Werten eines Umweltfaktors (meist Temperatur) ein Lebewesen am besten zurechtkommt.
Die Kurve hat drei wichtige Bereiche: Das Optimum ist der Punkt, wo das Tier die höchste Vitalität zeigt - hier fühlt es sich am wohlsten. Der Präferenzbereich ist der Bereich, den das Tier bei freier Wahl bevorzugt. Und der Toleranzbereich umfasst alle Werte zwischen Minimum und Maximum, bei denen das Tier überleben kann.
Kardinalpunkte sind die charakteristischen Grenzwerte: Das Minimum ist der niedrigste Wert, den das Lebewesen gerade noch überlebt, das Maximum der höchste. Außerhalb dieser Grenzen führt der Umweltfaktor zum Tod.
Merktipp: An den Rändern des Toleranzbereichs können Tiere zwar überleben, aber sich nicht fortpflanzen!
Es gibt zwei wichtige Potenz-Arten: Die physiologische Potenz betrachtet nur einen einzelnen Umweltfaktor isoliert. Die ökologische Potenz ist realistischer, weil sie zusätzlich Konkurrenten und die tatsächlichen Lebensbedingungen berücksichtigt.
Eurytherme Tiere haben eine weite Temperaturtoleranz und verkraften Schwankungen gut - wie Schweine oder Möwen. Stenotherme Tiere sind dagegen sehr empfindlich und haben eine enge Temperaturtoleranz - denk an Koalas oder Heringe, die sehr spezielle Bedingungen brauchen.