Vom Einzeller zum Vielzeller
Stell dir vor, du könntest die Evolution in Zeitlupe beobachten! Einzeller bestehen aus nur einer Zelle, die alle Lebensfunktionen alleine bewältigen muss. Dazu gehören sowohl Prokaryoten als auch einzellige Pflanzen, Tiere und Pilze.
Zellkolonien sind wie WGs für Zellen - mehrere Einzelzellen lagern sich zusammen und werden oft durch eine Gallerthülle verbunden. Bei einfachen Kolonien bleibt jede Zelle völlig selbstständig und könnte auch alleine überleben. Die Kolonie bietet hauptsächlich Schutz.
Bei hochorganisierten Kolonien wie Volvox spezialisieren sich die Zellen bereits für bestimmte Aufgaben. Diese Kolonien sind echte Zwischenglieder zwischen Ein- und Mehrzellern - der evolutionäre "Missing Link"!
Vielzeller bestehen aus vielen spezialisierten Zellen, die unterschiedliche Funktionen übernehmen. Jede Zelle hat ihren Job und kann nicht mehr alleine überleben - Teamwork ist hier alles!
💡 Merkhilfe: Denk an Chlamydomonas als Einzelkämpfer, Gonium als lockere WG und Volvox als gut organisiertes Unternehmen mit klarer Arbeitsteilung!
Chlamydomonas ist der klassische Einzeller: Mit zwei Geißeln schwimmt er durchs Wasser, sein roter Augenfleck hilft bei der Orientierung, und der becherförmige Chloroplast sorgt für die Photosynthese. Eine schleimige Gallertschicht umhüllt die Zellwand. Bei der Vermehrung teilt sich die Zelle zweimal und produziert vier neue Zellen.
Gonium bildet bereits eine Zellkolonie - mehrere Zellen sind durch eine Gallerthülle verbunden. Trotzdem kann jede Zelle noch eine eigene Tochterkolonie bilden. Durch Plasmodesmen (winzige Verbindungskanäle) können die Zellen zusammenarbeiten, bleiben aber einzeln lebensfähig.
Volvox ist der Star unter den Vielzellern! Diese schleimgefüllte Hohlkugel zeigt bereits differenzierte Arbeitsteilung: Die meisten Körperzellen kümmern sich um Stoffwechsel, Fortbewegung und Photosynthese, können sich aber nicht mehr teilen und sterben irgendwann. Nur wenige, größere Fortpflanzungszellen am hinteren Ende sorgen für Nachwuchs - sie wandern ins Kugelinnere und bilden neue Hohlkugeln, während die Mutterkugel stirbt.