Literatur und Weltbild in BRD und DDR 1980-1990
Der Handout gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Weltbilder und literarischen Entwicklungen in der BRD und DDR in den 1980er Jahren. Es werden die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie wichtige literarische Strömungen und Themen dargestellt.
Das DDR-Weltbild war geprägt von offizieller Propaganda und Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Die Berliner Mauer wurde als "antifaschistischer Schutzwall" bezeichnet, während Bürger oft aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wurden.
Highlight: In der DDR gab es offiziell keine Arbeitslosigkeit, aber viele Arbeitsplätze waren überbesetzt.
Das Reisen war stark eingeschränkt und es herrschte keine Meinungsfreiheit. Die Planwirtschaft führte zu langen Wartezeiten für Konsumgüter.
Das BRD-Weltbild der 1980er Jahre war geprägt von der "Ära Kohl" (1982-1998) mit beginnenden wirtschaftlichen Problemen und steigender Arbeitslosigkeit. Es gab große Demonstrationen gegen Atomkraft und für Frieden.
Example: Am 28. Februar 1981 demonstrierten 100.000 Menschen gegen das Atomkraftwerk Brokdorf - eine der größten Demonstrationen der 1980er Jahre.
Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 löste eine starke Anti-Atomkraft-Bewegung aus.
In der DDR-Literatur entwickelte sich unter Erich Honecker ab 1971 eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Sozialismus und den Lebensumständen. Autoren wurden für Systemkritik bestraft. Nach der Wiedervereinigung thematisierten viele Autoren ihre DDR-Erfahrungen.
Vocabulary: Ankunftsroman - Ein Roman, der die Ankunft und Integration von Menschen in einer neuen Gesellschaft oder Umgebung thematisiert.
Die BRD-Literatur war vom Kalten Krieg und der deutschen Teilung beeinflusst. In den 1980ern entwickelte sich die "Neue Subjektivität" mit autobiografischeren und gefühlsbetonteren Texten.
Definition: Die "Neue Subjektivität" war eine literarische Strömung, die sich auf individuelle Erfahrungen und Gefühle konzentrierte und sich vom politischen Geschehen distanzierte.
Die Popliteratur behandelte Probleme junger Menschen und nutzte Jugendsprache. Die Postmoderne kombinierte verschiedene Stilrichtungen und experimentierte mit Sprache.
Quote: "Man experimentierte mit der Sprache, griff zudem auf die Moderne zurück."
Diese literarischen Entwicklungen zeigen, wie sich die deutschsprachige Literatur zwischen 1960 und 1989 in beiden deutschen Staaten unterschiedlich, aber auch mit Parallelen entwickelte.