Metrum, Kadenz und Reimschema: Das Handwerkszeug
Das Metrum gibt dem Gedicht seinen Grundrhythmus. Jambus unbetont−betont wirkt weich und gleitend, Trochäus betont−unbetont klingt härter und kräftiger. Daktylus schafft einen feierlichen, dynamischen Eindruck, während Anapäst eher selten verwendet wird.
Die Kadenz bestimmt das Versende: Weibliche Kadenz endet unbetont und klingt weicher, männliche Kadenz endet betont und wirkt härter. Das beeinflusst massiv die Stimmung des Gedichts!
Reimarten strukturieren das Gedicht: Paarreim a−a verbindet direkt, Kreuzreim a−b−a−b ist sehr häufig, umarmender Reim a−b−b−a schließt ein. Besondere Reime wie Assonanz (nur Vokale gleich) oder unreine Reime schaffen interessante Effekte.
Der Satzbau beeinflusst den Lesefluss: Enjambement (Zeilensprung) wirkt geschmeidig, Zeilenstil Satz=Zeile klingt abgehackt. Hypotaktischer Satzbau mit Nebensätzen wirkt verschachtelt, parataktischer mit Hauptsätzen einfach und verständlich.
Analysehilfe: Lies das Gedicht laut vor - so erkennst du Metrum und Kadenz am besten!