Analyse der Kurzgeschichte "Happy End"
Stell dir vor, du gehst mit deinem Partner ins Kino und danach kracht's richtig - genau das passiert in Kurt Martis Kurzgeschichte. Nach einem romantischen Film mit Happy End fängt die Frau an zu weinen, woraufhin der Mann wütend aus dem Kino stürmt.
Die typischen Merkmale einer Kurzgeschichte sind hier alle da: plötzlicher Beginn, normale Menschen in einer Krisensituation, kurze Dialoge und ein offenes Ende. Du steigst direkt in den Konflikt ein, ohne lange Vorgeschichte - typisch für diese Textart.
Die Geschichte wird von einem neutralen Er-/Sie-Erzähler erzählt, der zwischen Innen- und Außensicht wechselt. Das Liebespaar hat massive Kommunikationsprobleme - der Mann reagiert abwertend auf die Emotionen seiner Partnerin.
Merke dir: Die Geschichte zeigt perfekt, wie ein kleiner Auslöser große Beziehungsprobleme sichtbar macht.
Die Kommunikationsaxiome nach Watzlawick sind überall erkennbar. Besonders das zweite Axiom wird deutlich: Auf der Inhaltsebene geht's ums Weinen, auf der Beziehungsebene um eine kaputte Partnerschaft. Die Frau kommuniziert analog (direkt und emotional), der Mann digital (indirekt und sachlich).
Sprachlich ist alles sehr umgangssprachlich und direkt gehalten. Metaphern wie "Klotz", "Gans" oder "Affenschande" zeigen die gegenseitige Abneigung. Die kurzen, einfachen Sätze unterstreichen die Hektik der Situation perfekt.