Themen und wichtige Textstellen
Auerhaus wichtige Textstellen und ihre Bedeutung für die Thematik des Romans:
- Über die Sinnlosigkeit des Schulalltags und die Zukunftsangst:
Quote: "Seltsam waren die anderen in der Klasse. Die, für die alles weiterging wie immer. Hätte man sie vor einer Klausur gefragt: 'Wozu lebst du eigentlich?', hätten sie geantwortet: 'Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.' Sie waren auf der Oberschule zuhause. Sie verpuppten sich, machten Abi und studierten, und wenn der Kokon platzte, sahen sie aus wie ihre Eltern."
Diese Textstelle thematisiert die Orientierungslosigkeit und den Konformitätsdruck, den viele Jugendliche während ihrer Schulzeit empfinden. Es wird eine Kritik an der oberflächlichen Lebenseinstellung vieler Mitschüler geäußert, die scheinbar gedankenlos dem vorgezeichneten Lebensweg folgen.
- Über den Moment vor Frieders erstem Selbstmordversuch:
Quote: "In dem Moment, wo ich die runtergeschluckt habe, da war ich irgendwie ganz da. Alles war gut. Ich war ganz selbstbewusst oder so. Wenn ich so ein Gefühl immer hätte, hätte ich die Tabletten gar nicht geschluckt."
Diese Aussage gibt einen tiefen Einblick in Frieders Psyche und die Komplexität von Depressionen und Suizidgedanken. Sie zeigt, wie paradox die Gefühle in solch einem Moment sein können und wie sehr sich Betroffene nach einem Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung sehnen.
- Über die Schwierigkeit, Suizidgedanken zu verstehen:
Quote: "Warum hatte sich Frieder damals umbringen wollen? Je mehr ich mit ihm darüber geredet hatte, desto blasser war die Frage geworden. Bis sie quasi verschwunden war. Ich fand keine Antwort, aber die Frage war irgendwann weg."
Diese Reflexion von Höppner verdeutlicht, wie schwer es ist, die Beweggründe für einen Suizidversuch nachzuvollziehen, selbst wenn man der betroffenen Person nahesteht. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, offen über solche Themen zu sprechen, auch wenn man keine eindeutigen Antworten findet.
- Über die Definition von Glück:
Quote: "Meine Mutter sagte: 'Was ich dich schon lange mal fragen wollte.' [...] 'Bist du eigentlich glücklich?' Das war so ziemlich die letzte Frage, die ich erwartet hatte. Ich sagte: 'Ich will mich jedenfalls nicht umbringen demnächst oder so. Ist das glücklich genug?'"
Diese Textstelle reflektiert die Schwierigkeit, Glück zu definieren, besonders im Kontext von Depressionen und Suizidgedanken. Sie zeigt auch, wie die Erfahrungen mit Frieder Höppners Perspektive auf das Leben verändert haben.
Highlight: Diese Textstellen verdeutlichen die zentralen Themen des Romans: die Suche nach dem Sinn des Lebens, der Umgang mit psychischen Problemen und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.