Raumgestaltung als politisches Statement
Die Romanwelt ist Zehs Meisterstück der Kritik: Eine sterile, hochtechnologische Gesellschaft ohne Armut, aber auch ohne Individualität. Alle leben in identischen weißen Würfeln - praktisch, aber seelenlos.
Das Sperrgebiet ist der wichtigste Kontrastraum - verwahrlost, gefährlich, aber lebendig. Für Moritz ist es ein heiliger Ort der Freiheit, für Mia zunächst nur dreckig und bedrohlich. Später wird es zu ihrem Ort der Erinnerung und des Widerstands.
Der Gerichtssaal wächst im Laufe der Geschichte immer weiter - ein Symbol für die wachsende Bedrohung. Mia wird in einen Käfig gesperrt und desinfiziert, als wäre sie ein gefährliches Tier.
Die Raumgestaltung zeigt, was verloren geht: Kreativität, Vielfalt, Spiritualität, Selbstbestimmung. Die Menschen werden zu funktionierenden Teilen einer perfekten, aber unmenschlichen Maschinerie.
Symbolik verstehen: Jeder Ort erzählt eine Geschichte - von der sterilen Perfektion der Wohnblöcke bis zur wilden Freiheit des Sperrgebiets.