Beispiel und Analyse des lyrischen Ichs
Um das Konzept des lyrischen Ichs besser zu verstehen, betrachten wir ein Beispiel des lyrischen Ichs anhand der ersten Strophe des Gedichts "Sehnsucht" von Joseph von Eichendorff:
Quote:
"Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!"
In diesem Beispiel des lyrischen Ichs können wir mehrere Aspekte beobachten:
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Die Situation wird zunächst beschrieben (Sterne, Fenster, Posthorn), was einen Rahmen für die Erfahrung des lyrischen Ichs schafft.
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Das Wort "ich" taucht als klares Signalwort für das explizite lyrische Ich auf.
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Der Ausdruck "entbrennte" deutet auf starke Gefühle hin, die das lyrische Ich erlebt.
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Die Erwähnung des "stillen Lands" vermittelt ein Gefühl der Einsamkeit des lyrischen Ichs.
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Die Wahrnehmung des lyrischen Ichs wird durch Verben wie "gedacht" und "hörte" ausgedrückt.
Highlight: Die Wirkung des lyrischen Ichs in diesem Gedicht ist besonders stark, da es dem Leser ermöglicht, die Sehnsucht und Einsamkeit des Sprechers nachzuempfinden.
Diese Analyse zeigt, wie das lyrische Ich als literarisches Mittel verwendet wird, um Emotionen und Erfahrungen zu vermitteln. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Gedichtinterpretation und oft Gegenstand von Unterrichtsmaterial zum lyrischen Ich.
Example: Ein weiteres Beispiel für ein implizites lyrisches Ich könnte ein Gedicht sein, das eine Landschaft beschreibt, ohne "ich" zu verwenden, aber dennoch subjektive Eindrücke vermittelt.
Die Vielfalt der Arten des lyrischen Ichs und ihre unterschiedlichen Ausdrucksformen machen die Analyse von Gedichten zu einer faszinierenden Aufgabe in der Literaturwissenschaft.