Kritik am Adel und Gesellschaftsordnung
Die mittleren Strophen packen das Hauptproblem an: Der Adel lebt auf Kosten der Bauern. Das lyrische Ich steht stellvertretend für den dritten Stand - also alle, die nicht Adel oder Klerus sind.
Richtig bitter wird's in der dritten Strophe, wo die Jagdleidenschaft des Adels thematisiert wird. Der Ausruf "Hurra" zeigt das Vergnügen der Adeligen, während die Bauern leiden. Die Metapher "Entatmet, wie das Wild?" setzt Bauern und Tiere auf eine Stufe - krass direkt!
In den Strophen vier und fünf wird der Kern des Problems deutlich: Der Fürst arbeitet nicht, aber nimmt sich die Früchte der Bauernarbeit. "Das Brot, du Fürst ist mein" - direkter geht's nicht! Die Alliteration "Mein, mein ist Fleiß und Brot!" verstärkt den Besitzanspruch noch mal richtig.
Denk daran: Dieses Gedicht entstand vor der Französischen Revolution, aber die Ideen sind schon dieselben - die Infragestellung der feudalen Gesellschaftsordnung.