Der ewige Spießer - Satire auf das Kleinbürgertum
Ödön von Horváths "Der ewige Spießer" aus der Weimarer Republik nimmt das deutsche Kleinbürgertum ordentlich aufs Korn. Das Werk zeigt dir mit beißender Ironie, wie Menschen in Krisenzeiten nach Glück und sozialer Anerkennung suchen.
Alfons Kobler, ein unseriöser Münchner Autohändler, reist mit seinem Gewinn zur Weltausstellung nach Barcelona - eigentlich eine klassische Bildungsreise. Doch statt Bildung sucht er materielle Vorteile und eine wohlhabende Frau. Seine Eroberungsversuche scheitern kläglich.
Parallel dazu verfolgt die Geschichte Anna Pollinger, eine arbeitslose Sekretärin, die aus finanzieller Not als Aktmodell und Prostituierte arbeitet. Erst durch Eugen Reithofer, einen arbeitslosen österreichischen Kellner, bekommt sie eine neue Perspektive.
Epochentipp: Die Weimarer Republik war geprägt von Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit - perfekter Nährboden für Horváths Gesellschaftskritik.
Die Erzähltechnik wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven und nutzt einen durchgehend ironischen Grundton. Horváth zeigt das "Panorama des Mittelstandes" während der Weltwirtschaftskrise - ohne dabei moralisch zu verurteilen.