Edgar als komplexer Protagonist
Edgar Wibeau verkörpert den klassischen DDR-Jugendlichen im Konflikt mit seinem Umfeld. Er gilt als Musterschüler, wird aber gleichzeitig als "Muttersöhnchen" bezeichnet, weil er sich zurückhält und Rücksicht auf seine Mutter nimmt.
Seine Rebellion zeigt sich in seiner Liebe zur westlichen Populärkultur: Jeans (sein absolutes Lieblingskleidungsstück), Jazz-Musik und Bücher wie "Robinson Crusoe" oder Salingers "The Catcher in the Rye". Er gibt vor, Künstler zu sein, obwohl er von der Berliner Kunsthochschule abgelehnt wurde.
Edgar beschreibt sich als temperamentvollen Hugenotten und zeigt sowohl überhebliche als auch unsichere Seiten. Besonders deutlich wird das in seinem Verhältnis zu Goethe - er kritisiert arrogant den Schreibstil eines der größten deutschen Autoren.
Seine große Liebe Charlie (eine Kindergärtnerin) und der heimliche Besuch bei seinem Vater zeigen, dass er trotz seiner Sturheit echte emotionale Bindungen sucht.