Symbolik und sprachliche Mittel
Der Wecker ist das zentrale Symbol der Geschichte. Er steht für die monoton verstreichende Lebenszeit des Mannes und löst dessen Veränderungswunsch aus. Jedes Mal, wenn er das Ticken hört, wird er verzweifelt und ruft: "Es muss sich ändern!"
Bichsel nutzt verschiedene Stilmittel, um die Stimmung zu verstärken. Die Wiederholung "graue Hose, grauen Rock, grauen Mantel" zeigt das trostlose Leben des Mannes. Parallelismen wie "Zu seinem Tisch sagen die Leute Bett. Zu seinem Teppich sagen die Leute Tisch" strukturieren den Text.
Das Umbenennen der Objekte bringt dem Mann zunächst Freude - "lächelte, dann lachte er". Doch diese oberflächliche Veränderung löst seine tieferen Probleme nicht. Seine sozialen Bedürfnisse bleiben unerfüllt.
Wichtig: Die grauen Farben und düsteren Adjektive (alt, müde, dünn) verstärken die traurige Atmosphäre der Geschichte.
Deutung und Botschaft
Die Geschichte zeigt mehrere wichtige Deutungsaspekte. Erstens verdeutlicht sie, dass Wörter willkürliche Zeichen sind - theoretisch könnte man sie alle ändern. Der Mann vertauscht erfolgreich Begriffe und deren Bedeutungen.
Sprache als Gesellschaftsvertrag ist das zentrale Thema. Der Mann vergisst, "es mit den anderen zusammen zu ändern". Dadurch wird er von der Gesellschaft ausgeschlossen. Kommunikation funktioniert nur, wenn alle die gleichen sprachlichen Codes verwenden.
Die Botschaft ist klar: Menschen sind soziale Wesen mit Kommunikationsbedürfnissen. Sprache ist nicht nur ein Werkzeug, sondern der Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft. Ohne sie droht völlige Isolation.
Die Geschichte warnt vor dem Versuch, gesellschaftliche Probleme durch rein individuelle Lösungen zu bewältigen. Echte Veränderung braucht Gemeinschaft.