Analyse der sprachlichen Mittel und Deutung
Die rhetorische Frage in Vers 10 zeigt, dass selbst der Dichter keine einfache Lösung für das philosophische Problem der Vergänglichkeit hat. Das macht das Gedicht authentisch und nachvollziehbar.
Besonders clever ist die Metapher "Schatten, Staub und Wind" (V. 12) - sie verdeutlicht, wie belanglos unsere größten Errungenschaften eigentlich sind. Die Wiesenblumen-Metapher (V. 13) bringt uns auf den Boden der Tatsachen zurück: Selbst das Schönste in der Natur ist vergänglich.
Der Ausruf am Gedichtende (V. 14) wirkt wie ein Weckruf und deutet aufs Jenseits hin. Für Gryphius ist nur dort Ewigkeit zu finden - eine typisch barocke Flucht in den christlichen Glauben.
Das Vanitas-Motiv durchzieht das komplette Gedicht und verbindet sich mit Memento mori und Carpe diem. Gryphius will uns daran erinnern: Sei bescheiden, denn alles Irdische vergeht!
Merke dir: Die Deutungshypothese lässt sich eindeutig bestätigen - das Gedicht ist ein klarer Aufruf zur Bescheidenheit und zum christlichen Glauben!