Aufbau und Stilmittel der ersten beiden Strophen
In der ersten Strophe häuft Gryphius Metaphern an, die alle das Gleiche ausdrücken: Das Leben ist schmerzhaft und vergänglich. Die Anapher "Ein..." verstärkt diesen Eindruck und macht das Gedicht eindringlich.
Die zweite Strophe wird noch düsterer - hier geht's um den Tod. Das Leben "fleucht davon" wie belangloses Gerede, eine Personifikation, die zeigt, wie wenig das Leben wert ist. Das "Totenbuch der großen Sterblichkeit" ist eine eindringliche Metapher für den sicheren Tod.
Besonders clever ist das Enjambement zwischen den Versen - die Sätze fließen über die Zeilengrenzen hinweg und schaffen so einen fließenden, aber unaufhaltsamen Rhythmus wie das Leben selbst.
Das memento mori (lateinisch für "bedenke, dass du sterblich bist") durchzieht das ganze Gedicht. Dieser christliche Gedanke war im Barock allgegenwärtig.
Tipp: Achte darauf, wie Gryphius systematisch von den Leiden des Lebens zum Tod übergeht - das ist typisch für Barockgedichte!