Weltende (1905) - Form und Thematik
"Weltende" ist geprägt von einer bedrückenden Stimmung, die die Vorkriegsangst der damaligen Zeit einfängt. Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit insgesamt zehn Versen, wobei die erste Strophe vier Verse umfasst und die zweite und dritte jeweils drei.
Thematisch befasst sich Lasker-Schüler mit existenziellen Fragen: dem drohenden Weltuntergang, Kriegsängsten und Zweifeln an Gott. Auch die Sehnsucht nach einer besseren Welt und nach menschlicher Nähe sind zentrale Motive. Das Gedicht entstand vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche und der zunehmenden Verunsicherung in der deutschen Gesellschaft.
Die formale Struktur zeigt ein durchdachtes Reimschema mit einem Kreuzreim (ABAB) in der ersten Strophe und umarmenden Reimen (ABA) in den folgenden Strophen. Sprachlich nutzt die Dichterin Metaphern, Personifikationen, Wiederholungen und Alliterationen, um ihre Botschaft zu verstärken.
💡 Expressionistische Gedichte wie dieses drücken oft subjektive Gefühle der Angst und Entfremdung aus, statt die äußere Realität objektiv zu beschreiben. Achte darauf, wie Lasker-Schüler innere Gefühle in starke Bilder übersetzt!