Sprachliche Mittel und Barockmerkmale
Personifikationen machen die Naturgewalten lebendig. Wind und Wellen werden zu Gegnern, die das Schiff fast zerstören – so fühlt sich das lyrische Ich vom Leben überwältigt. Die Metapher "Port den meine Seele will" zeigt die Sehnsucht nach dem Jenseits.
Die Antithese "schwarze Nacht im Mittag" verdeutlicht krasse Gegensätze: Leben vs. Tod, Chaos vs. Ruhe. Solche Kontraste liebten Barockdichter, weil sie die Widersprüche ihrer Zeit ausdrückten.
Religiöse Motive durchziehen das ganze Gedicht. Das "ewig-lichte Schloss" meint das Paradies, "Schutz und Frieden" versprechen göttliche Geborgenheit. Typische Barockthemen wie vanitas (Vergänglichkeit) und memento mori (Bedenke, dass du stirbst) werden hier positiv gedeutet.
Das lyrische Ich nennt die Welt am Ende "verflucht" und freut sich auf den Tod als Befreiung. Für uns heute ungewöhnlich, aber im Barock nach dem Dreißigjährigen Krieg völlig verständlich.
Klausurtipp: Achte auf die Entwicklung von Chaos (Quartette) zu Frieden (Terzette)!