"Das Göttliche" von Goethe - Gedichtsanalyse
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" - mit diesem berühmten Zitat beginnt Goethes klassisches Gedicht aus dem Jahr 1783. Es zeigt dir eine zentrale Idee der Weimarer Klassik: Der Mensch hat eine besondere Bestimmung auf dieser Welt.
Das Gedicht hat 10 Strophen mit meist 6 Versen, wobei die dritte Strophe 7 und die sechste nur 5 Verse hat. Goethe verzichtet komplett auf Reime und arbeitet stattdessen mit Aufzählungen und Gegenüberstellungen. Diese Technik macht seine Botschaft besonders eindringlich.
Inhaltlich kannst du das Gedicht in 5 Sinnabschnitte gliedern. Zuerst geht es um die Vorbildfunktion der Götter V.1−12, dann um die Ungerechtigkeit der Natur V.13−25. Der dritte Teil behandelt den Kreislauf des Lebens V.26−36, gefolgt von den besonderen Fähigkeiten des Menschen V.37−48. Am Ende steht das Verhältnis zwischen Mensch und Göttlichem V.49−60.
Merktipp: Das Wort "allein" kommt oft vor und betont die Sonderstellung des Menschen!
Die zentrale Botschaft ist klar: Nur der Mensch kann durch ethisches Handeln dem Leben Sinn und Ordnung geben. Während die Natur ungerecht ist (die Sonne scheint für Gute und Böse gleichermaßen), kann der Mensch bewusst zwischen richtig und falsch unterscheiden. Dadurch wird er zum Spiegel des Göttlichen auf Erden.
Typisch für die Weimarer Klassik sind hier die Themen Humanität, Selbstbestimmung und Vernunft - alles Werte, die auch heute noch relevant sind.