Gesellschaftskritik und Lebensphilosophie
Die Parabel kritisiert, wie wir in vorgegebene Lebenswege gedrängt werden. In Schule und Beruf sind uns Fächer und Themen vorgegeben, und wir können uns nur minimal entscheiden. Das Leben erscheint bereits strukturiert, mit begrenzten Möglichkeiten, aus dem "gesellschaftlichen Konstrukt" auszubrechen.
Wir Menschen glauben, Struktur im Leben zu brauchen, um glücklich zu sein. Doch wir vernachlässigen, dass wir keine eigene Lebensstruktur aufbauen können, sondern uns den Maßstäben der Gesellschaft anpassen müssen. Die Mauern sagen uns: "Links oder rechts, nach oben, hinten und mitten durch geht nicht!"
Immanuel Kants Aufforderung "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" wird zum Gegenentwurf dieser Einengung. Die Parabel ermutigt uns, nicht stumpfsinnig zwischen A und B zu wählen, ohne C, AB oder gar nichts in Betracht zu ziehen. Wir sollten innezuhalten und das Leben bewusster zu führen - so wie wir es uns wünschen.
Lebenswichtig: Das Ende der Parabel - die Katze, die die Maus frisst, bevor diese ihren Rat befolgen kann - zeigt, wie schwer es ist, aus eingefahrenen Strukturen auszubrechen. Nutzt du die Freiräume, die du trotz aller "Mauern" noch hast?