Charakterentwicklung: Vom "jungen Mädchen" zur "Kindfrau"
Besonders auffällig ist, wie sich die Wahrnehmung der Frau durch den Protagonisten wandelt. Anfangs nennt er sie "junge Frau", dann "fast noch ein Kind", später "altes Kind" und schließlich "Kindfrau" - ein Neologismus, den Hürlimann extra erfindet.
Diese Paradoxien ("altes Kind") zeigen, dass der Mann keine passende Beschreibung für sie findet. Sie vereint Eigenschaften von Jung und Alt, Unschuld und Lebenserfahrung in sich.
Der Kontrast zwischen beiden Figuren ist deutlich: Sie ist hilflos, arm und verzweifelt, aber auch energisch. Er ist überfordert, sucht Sicherheit (kontrolliert sein Portemonnaie) und will eigentlich nur fliehen.
Merkbox: Wortneuschöpfungen in Texten sind oft ein Zeichen dafür, dass normale Sprache nicht ausreicht, um etwas zu beschreiben!