Das Organon-Modell von Karl Bühler
Stell dir vor, Sprache ist wie ein Schweizer Taschenmesser - ein Werkzeug (griechisch "organon"), das drei verschiedene Funktionen gleichzeitig erfüllt. Karl Bühlers Modell ist seit Jahrzehnten das Fundament der Sprachwissenschaft und hilft dir zu verstehen, was wirklich hinter unseren Worten steckt.
Jede sprachliche Äußerung hat drei Dimensionen: Ausdruck (deine Gefühle und Gedanken), Appell (was du vom anderen willst) und Darstellung (sachliche Informationen). Das Geniale daran? Diese drei Funktionen sind immer alle da, aber je nach Sprecherabsicht steht mal die eine, mal die andere im Vordergrund.
Oft wird erst durch den Kontext und außersprachliche Mittel klar, was wirklich gemeint ist. Besonders spannend wird's bei der Verhüllung (heikle Themen werden indirekt angesprochen) oder Abdeckung (bewusstes Ablenken vom eigentlichen Thema). So kann der Empfänger manipulativ beeinflusst werden, ohne es zu merken.
Merktipp: Das Symbol mit Kreis und Dreieck zeigt: Nicht alles, was gesprochen wird, ist kommunikativ relevant - genau wie bei einer Ampel nur Rot, Gelb und Grün wichtig sind, nicht die Form oder das Material.