Prometheus: Aufstand gegen die Götter
In Goethes "Prometheus" begegnen wir einem rebellischen Sprecher, der den Gott Zeus direkt herausfordert und beschimpft. Der Text beginnt mit einem klaren Imperativ ("Bedecke deinen Himmel, Zeus"), der sofort den trotzigen Ton des gesamten Gedichts setzt. Prometheus stellt seine Unabhängigkeit zur Schau, indem er auf das besteht, was ihm gehört - seine Erde, seine Hütte und seinen Herd.
Das Gedicht ist reich an sprachlichen Stilmitteln wie Parallelismen, Anaphern und rhetorischen Fragen, die die emotionale Intensität verstärken. Besonders auffällig ist der häufige Gebrauch von Personal- und Possessivpronomen, die einen starken Kontrast zwischen "mein" und "dein" erzeugen und die Abgrenzung des Individuums von der göttlichen Autorität betonen.
Die typischen Merkmale des Sturm und Drang sind deutlich erkennbar: die freie Form, die gefühlsbetonte Sprache und vor allem die scharfe Kritik an der Autorität. Zeus wird als Herrscher dargestellt, der das individuelle Schicksal ignoriert und sich selbst bereichert, während er bei näherer Betrachtung eigentlich machtlos ist.
Tipp für die Analyse: Achte besonders auf die Selbstdarstellung des Prometheus! Seine Worte "Hier sitz' ich, forme Menschen nach meinem Bilde" zeigen, dass er sich selbst göttliche Eigenschaften zuschreibt und damit Zeus' Macht direkt herausfordert.