Naturlyrik: Eichendorffs "Sehnsucht" (1834)
Joseph von Eichendorff war ein wichtiger Dichter der Romantik und sein Gedicht "Sehnsucht" zeigt typische Themen dieser Epoche. Das Gedicht handelt von Einsamkeit, Entfernung und dem Wunsch nach Reisen - Gefühle, die du vielleicht auch kennst.
Das Gedicht hat 3 Strophen mit je 8 Versen und einen durchgängigen Kreuzreim (abab). Das unregelmäßige Metrum verstärkt die innere Unruhe des lyrischen Ichs. Die erste Strophe zeigt eine Sommernacht mit goldenen Sternen - das lyrische Ich steht einsam am Fenster und hört ein Posthorn in der Ferne.
Das Posthorn ist ein wichtiges Symbol für Reise und Abenteuer. Es weckt im lyrischen Ich eine starke Sehnsucht nach der Ferne. Die Natur wird durchweg personifiziert - sie bekommt menschliche Eigenschaften und spiegelt die Emotionen wider.
Merktipp: Die Romantik liebte die Personifikation der Natur - sie wurde zum Spiegel menschlicher Gefühle!
In der zweiten Strophe "entbrennt" das Herz - eine Metapher für die überwältigende Sehnsucht. Das lyrische Ich möchte heimlich mitreisen, traut sich aber nicht, seine Gefühle offen zu zeigen. Die dritte Strophe beschreibt zwei junge Gesellen, die frei wandern können - ein Kontrast zur Gefangenheit des lyrischen Ichs.