Mündlichkeit und Schriftlichkeit
Nicht alles Geschriebene ist gleich! Du unterscheidest zwischen medial (das Medium) und konzeptionell (die Art des Denkens). Eine WhatsApp-Nachricht ist medial schriftlich, aber konzeptionell mündlich - sie klingt wie Sprechen.
Konzeptionell schriftlich bedeutet: durchdacht, objektiv, hohe Informationsdichte (wie Zeitungsartikel). Konzeptionell mündlich ist spontan, dialogisch, emotional und vertraut (wie Gespräche mit Freunden).
Ein Vortrag ist interessant: medial mündlich (gesprochen), aber konzeptionell schriftlich (gut durchdacht). Messenger-Kommunikation ist das Gegenteil: medial schriftlich, aber konzeptionell mündlich.
Praxistipp: In Klausuren schreibst du konzeptionell schriftlich, in Chats konzeptionell mündlich - beide haben ihre Berechtigung!
Grices Konversationsmaximen
Der Philosoph Grice fand heraus, warum Gespräche funktionieren: Wir befolgen unbewusst vier Konversationsmaximen. Die Quantitätsmaxime besagt, dass deine Beiträge informativ sein sollen - nicht zu viel, nicht zu wenig.
Bei der Qualitätsmaxime geht's um Wahrheit und gute Gründe für deine Aussagen. Die Relevanzmaxime fordert bedeutsame Beiträge - bleib beim Thema!
Die Modalitätsmaxime verlangt klare, verständliche Sprache: Vermeide Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und unnötige Weitschweifigkeit. Wenn jemand gegen diese Regeln verstößt, merkst du sofort, dass etwas "komisch" klingt.