"Unter der Drachenwand" ist ein bedeutender Roman von Arno Geiger, der die Geschichte des verwundeten Wehrmachtssoldaten Veit Kolbe während des Zweiten Weltkriegs erzählt.
Der Roman spielt hauptsächlich im Jahr 1944 in Mondsee, einem österreichischen Dorf unter dem imposanten Drachenwand-Massiv. Veit Kolbe, der Hauptprotagonist, erholt sich dort von einer schweren Kriegsverletzung, die er an der Ostfront erlitten hat. In Mondsee entwickelt sich eine komplexe Figurenkonstellation, als Veit zwei Frauen kennenlernt: Margot, eine junge Frau aus Darmstadt, und Margarete, eine einheimische Lehrerin. Während seiner Genesungszeit reflektiert Veit über seine Kriegserfahrungen, seine persönlichen Beziehungen und die zunehmend hoffnungslose Situation des nationalsozialistischen Deutschlands.
Die Epoche des Romans ist geprägt von den letzten Kriegsjahren, wobei der Autor geschickt verschiedene Erzählperspektiven und Dokumentformen wie Briefe und Tagebucheinträge verwendet. Die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel zeigt eine vielschichtige Handlung, die sich nicht nur auf Veits Geschichte beschränkt, sondern auch die Schicksale anderer Charaktere einbezieht, wie das der jüdischen Studentin Nanni in Wien. Der Roman thematisiert zentrale Aspekte wie Überleben, Liebe, Verlust und die Suche nach Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Besonders die detaillierte Analyse der psychologischen Entwicklung der Charaktere und die authentische Darstellung der Kriegszeit machen das Werk zu einem wichtigen Beitrag zur deutschen Gegenwartsliteratur. Die Geschichte wurde bisher nicht als Film adaptiert, hat aber durch ihre eindringliche Erzählweise bereits viele Leser gefunden und wird häufig im Abitur als Prüfungslektüre verwendet.