Warum sind die Gedichte so unterschiedlich?
Obwohl beide vom "Unterwegssein" handeln, könnten sie unterschiedlicher nicht sein! Heym schreibt über den Tod, Hebbel über Lebensfreude. Der Grund liegt in den verschiedenen Epochen und dem Zeitgeist.
Form und Sprache: Heym nutzt negative Wörter (Trauer, Finsternis), Hebbel positive (Reich, Grüßen). Heym: 5 Strophen à 4 Verse, Hebbel: 3 Strophen à 5 Verse.
Historischer Kontext macht den Unterschied: Zur Zeit des Expressionismus (um 1912) stand der Erste Weltkrieg bevor, die Industrialisierung verunsicherte die Menschen. Im Realismus (1857) entdeckte man gerade die Naturwissenschaften und blickte optimistischer in die Zukunft.
Die verschiedenen Intentionen der Dichter zeigen: Literatur ist immer ein Spiegel ihrer Zeit. Heym warnt vor dem Untergang, Hebbel feiert die Möglichkeiten des Lebens.
Fazit: Gleiches Thema, völlig verschiedene Welten - so funktioniert Literaturgeschichte!